Kompetenzfeststellungsverfahren in den Varianten S, M, L, XL
Wenn Sie sich für die unterschiedlichen Varianten interessieren, wenden Sie sich bitte direkt an uns. Die Varianten beziehen sich sowohl auf das Budget als auch auf die Schulform. Welche Variante bei Interesse zum Einsatz kommen kann, stimmen wir mit Ihnen lieber in einem persönlichen Gespräch ab. Wir möchten Ihnen nachfolgenden die Grundsätze, die jedem Konzept unterliegen anhand einer exemplarischen Übung aus dem Gesamtkonzept erläutern, damit Sie sich eine Vorstellung von unserer Arbeitsweise machen können.
Übung Team-Turm:
Bei der Aufgabe Team-Turm handelt es sich um eine klassische Gruppenübung bei der die Merkmale Teamfähigkeit, Kommunikationsfähigkeit und Kritikfähigkeit sowie Kritisierbarkeit überprüft werden können. Beim Team-Turm soll aus den einzelnen Bauteilen an einem zu bestimmenden Zielort ein standfester Turm gebaut werden unter zu Hilfenahme einer “Kordelscheibe”. Jedes Mitglied der Gruppe erhält einen Griff der die Kordelscheibe bewegen kann. Alle Teilnehmer ziehen bei dieser Übung also sprichwörtlich „an einem Strang“. Um dem Kompetenzansatz als Qualitätsstandard gerecht zu werden, wird diese Übung in einer zweiten Variante durchgeführt. Hierzu werden zwei der Wortführer der ersten Durchführungsrunde per Augenbinde gehandicapt. In der zweiten Durchführungsrunde können dadurch auch diejenigen Teilnehmer ein kommunikatives Forum erhalten, die normalerweise eher im Hintergrund agieren.
Leitziel des InNatura-Kompetenzchecks
Der InNatura-Kompetenzcheck möchte die Teilnehmer in ihrem Berufswahl- und Studienwahlorientierungsprozess unterstützen und ihnen ihren Stand der Ausbildungs- und Studiumsreife spiegeln, sowie gemeinsam weitere Schritte der beruflichen Kompetenzentwicklung erarbeiten.
Richt- und Grobziele des InNatura-Kompetenzchecks
Die nun formulierten Richtziele zur Erreichung des Leitziels sollen ergänzt durch Grobziele einen noch prägnanteren Niederschlag finden.
Richtziel A: Ermittlung des Standes der allgemeinen beruflichen
Handlungskompetenz mit den Grobzielen a,b,c
Im Rahmen des InNatura-Kompetenzcheck-Konzeptes soll der Stand der
Ausbildungs- und Studiumsreife der Teilnehmer diagnostiziert werden. Dafür
ist es
erforderlich den dem Alter entsprechenden Stand der allgemeinen beruflichen
Handlungskompetenz, bestehend aus der Sozial-, Personal- und Fachkompetenz,
festzustellen. Die Grobziele ergeben sich daher wie folgt:
Grobziel A.a: Ermittlung der Sozialkompetenz
Grobziel A.b: Ermittlung der Personalkompetenz
Grobziel A.c: Ermittlung der Fachkompetenz
Richtziel B: Diagnose der beruflichen Neigungen mit den Grobzielen a und
b
Die Erfassung und Spiegelung der beruflichen Neigungen ist ein wichtiger
Schritt um
dem Teilnehmer auf dem Weg der Berufsfindung Orientierung zu geben. Diese
Rückmeldung soll auf zwei Ebenen geschehen, aus denen sich zwei Grobziele
ableiten lassen:
Grobziel B.a: Diagnose der beruflichen Interessen
Grobziel B.b: Diagnose der beruflichen Stärken
Richtziel C: Offerierung von Lebens- und Laufbahnberatung mit den Grobzielen
a
und b
Um nicht nur eine Diagnostik, sondern auch eine Entwicklung von Ausbildungs-
und
Studiumsreife bei den Teilnehmern zu initiieren, soll im Beratungsgespräch
gemeinsam ein Plan zur weiteren beruflichen Vorgehensweise aber auch konkrete
Tipps zur Lebensplanung besprochen werden. Aus diesen Intentionen extrahieren
sich die zwei Grobziele:
Grobziel C.a: Entscheidung zur Ausbildungsplatzwahl bzw. Studiumswahl
Grobziel C.b: Initiierung von Kompetenzentwicklungsprozessen
Auswahl des Inventariums zum InNatura-Kompetenzcheck-Konzepts
Die Individualisierung im Kontext der individuellen Förderung wird
durch die
Erstellung individueller Diagnosen zur Ausbildungs- und Studiumsreife eines
jeden
Teilnehmers erreicht. Die meisten Übungen des InNatura-Kompetenzcheck-
Konzepts werden zwar methodisch in der Gruppe absolviert, es werden jedoch
durch
die Beobachter die ganz persönlichen Vorraussetzungen, Kompetenzen
und
Förderbedarfe der einzelnen Teilnehmer registriert und dokumentiert.
Die so
gewonnenen Ergebnisse sollen eine aussagekräftige Grundlage für
die individuelle
Förderung bieten. Methodisch wird dieses Prinzip dadurch erreicht,
dass die
Übungen stets in einer Mischung der Sozialformen absolviert werden.
Es wechseln
sich Einzelaufgaben, mit Paaraufgaben und Gruppenaufgaben ab, wobei zu jeder
Zeit die Teilnehmer einzeln beobachtet werden. Jeder Teilnehmer erhält
über seine
Tätigkeiten in diesen Aufgaben ein schriftliches Ergebnis mit qualitativen
Aussagen
und individuellen Empfehlungen, sowie eine persönliche Rückmeldung.
Auch die
abschließende Ergebnisdokumentation enthält Hinweise für
eine individuelle
Förderung.
Der Kompetenzansatz wird besonders in der methodischen Aufbereitung der
Übungen wie „Team-Turm“ oder „Diskussion“ ersichtlich.
Diese Aufgaben wurden
methodisch-didaktisch so konzipiert, dass jeder Teilnehmer die Möglichkeit
erhält,
seine eigenen Stärken, Potentiale und Kompetenzen selbst zu erleben
und sich als
kompetent zu erfahren, denn das Erlebnis der eigenen Kompetenz und deren
Anerkennung stärkt die Motivation der Teilnehmer sowie ihre Bereitschaft,
eigene
Ziele eigenverantwortlich zu entwickeln und umzusetzen. Alle Übungen
sind so
entwickelt, dass ein Erfolgserlebnis zu erwarten ist. Gerade bei den Übungen
bei
denen es um Verbesserung von Richtwerten geht, beispielsweise der „schnelle
Ball“
oder „Schraubendrehen“, ist ein Erfolgserlebnis obligatorisch,
aber keineswegs
unbedingt notwendig, um die angestrebten Zielsetzungen zu erreichen. Vielmehr
geht es bei allen eingesetzten Übungen eher um den Prozess des Lösens,
als um
die Lösung selbst. Im Laufe des Lösungsprozesses können die
entscheidenden
Beobachtungen vollzogen und dokumentiert werden. Die erfolgreiche Lösung
einer
Aufgabe dient lediglich motivationalen Aspekten für die weitere Bearbeitung
der
Aufgaben durch die Teilnehmer. Auch in der Ergebnisdokumentation eines jeden
Teilnehmers werden die somit beobachteten Kompetenzen beschrieben und
Hinweise für die Weiterentwicklung gegeben.
Arbeits- und Lebensweltbezüge werden in die Aufgaben so integriert,
dass typisch
kritische Situationen bestimmter Arbeitssituationen oder sozialer Interaktionen
simuliert werden. Beispielsweise die Kombination aus den Aufgaben „Traumberuf“
und „Präsentation“, wo es, wie in der realen Berufswelt,
darauf ankommt, bestimmte
Dinge zu erarbeiten und diese zeitversetzt und vorbereitet wieder abrufen
zu
müssen. Alle Aufgaben werden indes so anmoderiert und gestaltet, dass
sie
möglichst isomorph und realistisch zu Arbeits- oder Lebenssituationen
erscheinen, damit die Teilnehmer eigene Bezüge zu den Methoden aufbauen
können und sich
„angesprochen fühlen“.
Qualtitätsstandards des InNatura-Kompetenzchecks
Qualitätsstandards für die Prinzipien
• Individualisierung
Die Teilnehmer durchlaufen Aufgaben in unterschiedlichen Sozialformen. Sie
werden bei den Aufgaben einzeln beobachtet. Der Besuch des Kompetenzchecks
beginnt mit einem persönlichen Gespräch und endet mit einer persönlichen
Rückmeldung. Jeder Teilnehmer erhält eine Dokumentation mit individuellen
Förderhinweisen.
• Kompetenzansatz
Die Aufgaben sind so angelegt, dass der Kompetenzansatz sofern er nicht
in der
ersten Variante zu sehen war, spätestens in der zweiten Variante zu
sehen sein
wird. Die Teilnehmer erleben ihre Kompetenzen und bekommen in der
persönlichen Rückmeldung Entwicklungsmöglichkeiten aufgezeigt.
• Partizipation und Transparenz
Die Teilnehmer werden bei der Begrüßung und erforderlichen Falls
während des
Checks auf die Chancen des Kompetenzchecks hingewiesen. Vor jeder Übung
wird mitgeteilt welche Kompetenzen beobachtet werden. Keine Übung beginnt
bevor nicht alle Fragen geklärt sind. Die Teilnehmer können jeder
Zeit Einblick in
die Dokumentationen nehmen.
• Arbeits- und Lebensweltbezüge
Bei der Auswahl der Übungen und der Pausenaufgaben wurden die
Lebensweltbezüge der Teilnehmer berücksichtigt und durch Evaluationen
vorhergehender Kompetenzchecks sowohl an die Lebenswelt- als auch an die
Arbeitsbezüge angepasst.
• Persönliche Würde/Datenschutz
Die Achtung der persönlichen Würde ist für uns und unsere
Trainer
selbstverständlich. Eine Weiterleitung der Daten an Dritte erfolgt
nur mit
Einverständnis des Teilnehmers.
• Gender Mainstreaming
Unsere Teams berücksichtigen den Gleichstellungsgedanken. Berufe werden
entsprechend der Neigung und nicht geschlechtsspezifisch ausgesucht.
• Managing Diversity
Bei der Programmzusammenstellung wurde berücksichtigt, dass alle Teilnehmer
das gleiche Programm durchlaufen können, aber benachteiligte Teilnehmer
erfahren eine größere Hilfestellung. Unsere Teams verfügen
über eine
interkulturelle Kompetenz. Toleranz, Rücksicht, Wertschätzung
wird von allen
Team-Mitgliedern praktiziert und somit auch vermittelt.
Qualtitätsstandards für die systematische Beobachtung
• Verhaltensorientierung
Unser geschultes Team bewertet nur das während der Durchführung
gezeigte
Verhalten.
• Kriteriengeleitete Beobachtung
Es werden nur definierte Merkmale beobachtet, zu jeder Kompetenz und jeder
Aufgabe liegen Verhaltensindikatoren vor.
• Mehrfachbeobachtung
Jedes Merkmal wird mindestens zweimal beobachtet. In den jeweiligen Kompetenzabprüfungsübersichten
wird dies aufgezeigt.
• Schriftliche Dokumentation während der Beobachtung
Die Beobachter füllen die Beobachtungsbögen während der Durchführung
der
Aufgabe aus. Die Protokolle geben möglichst authentisch wieder, was
es zu sehen
bzw. zu hören gab. Wertungen werden nicht vorgenommen.
• Trennung von Beobachtung und Bewertung
Unser Konzept sieht zunächst die Beobachtungssequenz vor und anschließend
führt das Beobachterteam eine Besprechung durch, in der das Beobachtete
bewertet wird. Die Besprechung erfolgt sofort nach der Beobachtungssequenz.
• Rotation der Beobachterinnen und Beobachter
Nach jeder Aufgabe findet ein Wechsel von Beobachter und zu beobachtenden
Personen statt, um Beobachtungsfehler die aufgrund von Sympathie- und
Antipathieeffekte entstehen können zu minimieren.
• Personalschlüssel maximal 1 Beobachter : 4 Schüler
Unser Konzept ist so aufgebaut, dass wir einen Personalschlüssel von
1:4
einhalten. Bei einigen Programmen arbeiten wir auch mit einem Personalschlüssel
von 1:3.
Qualitätsstandards für die gesamte Durchführung (gesicherte Professionalität)
• Einsatz professioneller Verfahren (ausgearbeitete Übungen,
Arbeitsanleitungen und Organisationsmedien)
Unser Konzept ist mehrfach erprobt. In der Schulungsmappe sind sämtliche
Übungen erklärt, alle Arbeitsmaterialien sind enthalten. Vorgaben
zur
Beobachtung und Bewertungen sind ebenfalls eingefügt.
• Professionelle Durchführung (Einsatz eines Moderators/einer
Moderatorin, Ablaufpläne, Zeitpläne)
Es liegen Ablauf- und Zeitpläne vor. Die Beobachtungs- und Bewertungsbögen
sind strukturiert, sämtliche Arbeitsunterlagen sind vorbereitet. Für
jede Übung wird
ein Moderator eingesetzt. Nach jeder Beobachtungseinheit ist eine Bewertungszeit
von 15 Minuten eingebaut und nach dem ersten Tag und vor den Feedback-
Gesprächen ist eine Team-Konferenz vorgesehen.
• Geschultes Personal
Unser Team ist mit den Zielen der Kompetenzfeststellung vertraut. Unser
Team
wurde im Umgang mit dem von uns entwickelten Programm geschult und hat sich
einer Beobachterschulung unterzogen.
• Kombination verschiedener Verfahren
Unser Konzept arbeitet in der Kombination mit an Assessment Center angelehnte
Verfahren, biografischen Verfahren und falls gewünscht mit Berufswahltests.
• Individuelles Feedback und Selbsteinschätzung
Jeder Teilnehmer erhält ein individuelles Feedback-Gespräch. Die
Selbst- und Fremdeinschätzung wird dokumentiert und es wird gemeinsam
mit dem Teilnehmer ein Förderplan erarbeitet.
• Kontinuierliche Qualitätskontrolle
Unser Konzept wird ständig durch unser Team und durch die beteiligten
Teilnehmer und nachgelagerten Instanzen überprüft und ggf. nachgebessert.
• Prozessorientierung
Unser Konzept ist so aufgebaut, dass nachgelagerte Instanzen die Ergebnisse
und Hinweise nutzen können, natürlich unter der Voraussetzung,
dass der
Teilnehmer die Freigabe seiner Daten erlaubt.