Man muss nur wollen?!

Wir lasen einmal von einer Geschichte, die wir hierzu sehr passend finden. Es geht dabei um eine Szene in einem ICE. Ein kleiner Junge entdeckt für sich den Mechanismus der Glasschiebetür zwischen den Waggons. Der kleine Junge hat das Glück, dass immer grad ein Erwachsener ebenfalls zufällig in die gleiche Richtung durch die Glastür möchte wie er. Aber dann verläßt ihn das Glück und nun steht er alleine vor der Glasschiebetür und das auch noch auf der falschen Seite. Er tut alles damit sich die Tür wieder öffnet, aber sie öffnet sich nicht. Seine Mutter ist in ein Buch vertieft und sieht seine Bemühungen nicht. Ein Mann, der die Szene beobachtet hat, steht auf und ermöglicht dem kleinen Jungen wieder den Eintritt in den Waggon. Der Mann hatte einfach die entsprechende Größe, die die Lichtschranke erfassen konnte. Es reicht eben nicht immer nur das man will. Manchmal braucht man einfach jemanden der einem die Tür, die sonst ungeöffnet und verschlossen bliebe, öffnet.

Am Samstag, den 15.12.2012 von 19:00 – 20:00 Uhr wollen auch wir eine Tür öffnen.

Und zwar für Simon. Simon ist ein junger Mann mit Behinderung, den wir seit 6 Jahren kennen. Er hatte zwei Träume als wir ihn kennen lernten, er wollte in Düsseldorf leben und einen Bürojob ausüben. Und er ist jetzt nur noch einen Millimeter von seinem Gesamttraum entfernt. Er hat sich die Ausbildung zur Bürokraft hart erarbeitet und seit dem 01.12. dieses Jahres lebt er glücklich in seiner Düsseldorfer WG. Wir hatten schon einen Versuch für ihn auf XING gestartet, um den letzten Schritt noch zu schaffen. Unwahrscheinlich viel Anteilnahme und Tipps haben wir bekommen, aber noch keinen Job.

Am Samstag wollen wir es mit einem Live-Event versuchen. Einfach am Samstag ab 19:00 Uhr auf den link klicken und sich als Gast mit seinem Namen eintragen und dabei sein. Zuhörend oder mit guten Ratschlägen via Chat oder via Videoliveübertragung.

Hier der link:

http://1460198.videoconference.talkfusionlive.com/golive/m/ThrjCPaPub3mKeRe

 

 

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Chancengleichheit auch wenn es ums Studium geht

Wir möchten an dieser Stelle dazu aufrufen dem Link zu folgen und die dort hinterlegte Petition mit zu unterschreiben:

http://www.facebook.com/pages/Offensive-Chancengleichheit/117017045051299?ref=hl

Katharina Prass sucht Unterstützer, damit Studenten wieder mehr BAföG erhalten!

 

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Grundschule und dann? Zukunft oder Hartz IV?

In Deutschland entscheidet sich nach der Grundschulzeit, ob Kinder sich auf den Hartz-IV-Empfang vorbereiten oder auf ein Leben mit Perspektive und Zukunft.

Die Guten ins Töpfchen, die Schlechten ins Kröpfchen! Eigentlich stammt der Satz aus einem Märchen, aber für deutsche Kinder ist er Realität und zwar eine bittere. Wohin darf ihr Zug fahren? Nach der Grundschulzeit im Alter von zehn Jahren werden die Weichen für die Kinder gestellt. Zug Richtung Zukunft, Zug Richtung Hartz IV! Zukunft wird ab Realschule versprochen. Wer den Zug Richtung Hartz IV nimmt, sitzt in der Förder- oder Hauptschule.

144.000 Kinder gehen jedes Jahr verloren – eine Zahl, hinter der Namen stehen

Jedes Jahr verschwinden in Deutschland 144.000 (DJI-Übergangspanel 2007; DJI = Deutsche Jugendinstitut) Jugendliche aus den benachteiligten Schulformen im sozialen Netz. Sie sind ohne Ausbildung geblieben und haben keine Chance auf dem ersten Arbeitsmarkt integriert zu werden. Diese Jugendlichen haben zumeist schon einen langen Weg voller Enttäuschungen und Entmutigungen hinter sich und werden vom gesellschaftlichen System als nicht vermittelbar eingestuft. Sie sind von Schulsystemen über Arbeitssysteme weitergereicht worden, ohne dass man sich ihrer wirklich angenommen hätte.

Mit Nachsorgeprogrammen versucht man den Sockel der Jugendlichen, der jedes Jahr um 144.000 Jugendliche anwächst, zu verringern. Einige Nachsorgeprogramme, die mal als Provisorium geplant waren, sind zu Standardprogrammen geworden. Mittlerweile ist die Problematik so weit angestiegen, dass von Seiten der Regierung Handlungsbedarf besteht. Der Handlungsbedarf ist allerdings auf wirtschaftliche Faktoren zurückzuführen, die Tragweite der menschlichen Problematik scheint belanglos zu sein. Da in Deutschland das selektive Bildungssystem herrscht, wird die Benachteiligung noch weiter gefördert als abgebaut (siehe hierzu etwa den Bericht des UN-Sonderberichterstatters Vernor Muñoz vom 21. März 2007). Eine Änderung des Bildungssystems ist nicht geplant, im Gegenteil. Im Gremium des Europäischen Bildungsrates bestehen Deutschland und Österreich weiterhin als einzige europäische Länder darauf das selektive Schulsystem beizubehalten.

Der Förderalismus ist in diesem Falle gar nicht förderlich

In Deutschland ist Schulpolitik Ländersache. Dadurch bedingt gibt es 16 unterschiedliche Bildungspläne und somit auch 16 unterschiedliche Herangehensweisen an die Bildung. Die Karikatur von Thomas Plaßmann in der Zeitschrift „Informationen zur politischen Bildung“ bringt die Thematik auf den Punkt: Zwei Jugendliche sitzen mit hängenden Schultern und niedergeschlagenem Blick auf einer Mauer. Das Mädchen fragt: „Was soll nur aus mir werden?“ und der Junge fragt resigniert zurück: „Welches Bundesland?“

Dass jedes Jahr 144.000 Jugendliche verloren gehen, ist ein bundesweites Problem, das aber nicht auf Bundesebene gelöst werden kann, da der Grundstein zu dieser Problematik in der Schulzeit gelegt wird und somit im Entscheidungsbereich der Länder liegt. Zitat aus Informationen zur politischen Bildung Nr. 298, S. 4: „Gerade Schülerinnen und Schüler, Studentinnen und Studenten erfahren regelmäßig, dass ihr Alltag an Schulen und Universitäten und ihre Zukunft auch davon abhängt, in welchem Bundesland sie leben: Das Spannungsverhältnis ist erkennbar: Während die einen diese Vielfalt bei der Gestaltung von Bildungswegen als Ausdruck eines produktiven Wettbewerbs in der Schulpolitik werten, stößt sie bei anderen – besonders bei den Betroffenen – häufig auf Ablehnung.“

Grundschule – Förderschule/Hauptschule Hartz IV

Perspektivlosigkeit macht sich unter den Jugendlichen breit. Prof. Dr. Jürgen Wittpoth hat es auch mit einer Studie an den Tag gebracht, sie rechnen sich einfach gar keine Chancen mehr aus. Sie werden still und ergeben sich dem Schicksal. Was sollen sie auch machen? Aber eine Frage haben sie doch, sie wird gestellt von Sophie, einer Förderschülerin: „Wie hat sich die Frau Merkel das eigentlich so gedacht? Wenn alle Förderschüler keinen Job bekommen, dann muss man die doch ein Leben lang bezahlen und irgendwie ist das doch jetzt schon alles zu viel, mit den ganzen Rentnern und so und dann noch wir. Wäre es da nicht viel besser, wir könnten auch eine Arbeit bekommen? Dann könnten wir doch sogar noch was einzahlen? Oder?“ Sophie – ein Name, der vielleicht im nächsten Jahr zu den anderen 143.999 gezählt werden kann.

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